Die Startampel für die Ostbelgien Classic steht weiter auf Grün

Während Michael Bartholemys Schützling Scott Redding in der Superbike-WM die Fahrerwertung anführt, gehen in Eupen die Vorbereitungen für die zweite Auflage der Ostbelgien Classic in die finale Phase. Ein Zweifel, dass die Veranstaltung der Corona-Pandemie zum Opfer fällt, hat der Eupener nicht, lediglich die Organisation der Zwischenstopps und Rahmenveranstaltungen ist noch mit Fragezeichen verbunden.

Am ersten Dezemberwochenende werden erneut Schmuckstücke auf vier Rädern durch Ostbelgien rollen. Ein halbes Jahr vor Durchführung war die Einschreibemarke des Vorjahres geknackt worden, wie die Veranstalter in einer Pressemitteilung bereits im Juni wissen ließen. Mit dabei werden bei dieser Gleichmäßigkeitsrallye auf öffentlichen Straßen auch die Sieger des Vorjahres, Daniel Reuter-Robert Vanderorst, mit ihrem Porsche 944 sein. „Um die Veranstaltung an sich mache ich mir keine Sorgen. Vielmehr geht es um Fragen, wie die Stopps organisiert werden und welche Räumlichkeiten wir nutzen können“, so Bartholemy. So musste die im Europasaal des Ministeriums geplante Veranstaltung in den Alten Schlachthof verlegt werden. Eine Bimmelbahn wird die Teilnehmer vom Zentrum an der Klötzerbahn an den Rotenbergplatz bringen.

Rund 770 Kilometer werden die Fahrer in drei Etappen bewältigen müssen. Dabei gibt es in diesem Jahr zwei Kategorien. Neben der Ostbelgien Classic, die eine Fahrt mit einer maximalen Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern vorsieht, gibt es eine „Light-Version“ mit 45 Stundenkilometern. „Die Einschreibungen verteilen sich aktuell gleichermaßen auf die beiden Kategorien“, sagt Michael Bartholemy, der am kommenden Wochenende mit seinem Fahrer Redding im portugiesischen Portimao an den Start gehen wird. Die Gründung dieser zusätzlichen Kategorie war übrigens das Ergebnis der Nachbesprechung der Ausgabe 2019.

Nach der erfolgreichen Feuertaufe wollen die Organisatoren auch in diesem Jahr den Teilnehmern wieder einzigartige Landschaften, kulturelle Vielfalt und echte belgische Lebensart bieten, einsame und atemberaubende Straßen und Wege inmitten des Hohen Venns und der belgischen Ardennen. „Viele Genehmigungen sind bereits eingetroffen, sodass wir in diesem Jahr zu diesem Zeitpunkt deutlich früher dran sind als dies im vergangenen Jahr der Fall war“, zeigt sich Bartholemy zufrieden.

Auch für 2020 wurden Routen durch den Osten des Landes zusammengestellt. Die Strecke geht vom Rallyezentrum Eupen aus über drei Tage durch vier Länder. Joseph Lambert und Eric Chapa haben einen Parcours ausgetüftelt, der auch Luxemburg, Deutschland und die Niederlande berücksichtigt. „Die Strecke verläuft häufiger als im Vorjahr ins benachbarte Deutschland. Ein Wunsch, den wir den Eifel-Bürgermeistern gerne erfüllt haben“, so der Veranstalter. Alle Signale stehen somit für Michael Bartholemy und sein Team auf Grün. Zehn Prüfungen auf geschlossenem Gelände wurden zu den Gleichmäßigkeitsabschnitten hinzugefügt. „Toll ist, dass viele Gemeinden sich einbringen wollen und von sich aus schon einen Blick auf 2021 werfen, um uns zu unterstützen und ihre Ortschaft bestmöglich in Szene zu setzen“, stellt der Motorsportmanager fest.

Coronakrise trifft Veranstaltung auf mehreren Ebenen.

Sechs Monate vor dem Startschuss zur Ostbelgien Classic 2020 zählten die Veranstalter bereits 63 Teilnehmer. „Diese Resonanz macht uns total glücklich. Von der Top 10 des vergangenen Jahres haben sich neun wieder angemeldet“, freut sich Bartholemy, der bei der Erstauflage 54 Teams begrüßen konnte. „Ein Blick auf die provisorische Liste genügt, um ins Schwärmen zu geraten: der berühmte Bentley Speed Six von Jean und Caroline Vincent, aber auch andere sehr schöne Überraschungen sind zu erwarten. Das ist ein großer Vertrauensvorschuss und eine tolle Anerkennung für die Qualität unserer Organisation, die vor allem darauf abzielt, Ostbelgien ins Rampenlicht zu rücken“, so Bartholemy

Neben dem Duo Reuter-Vandevorst, das im vergangenen Jahr im Porsche 944 S2 gewann, gehörten Dirk Van Rompuy und Eddy Smeets (Porsche 914/6), Tony Kevers und Didier Gathy (Porsche 911), Yves und Benoît Deflandre (Porsche 911), Guy Lenglaert und Philippe Pirot (Peugeot 104 ZS), Christophe Berteloot und Baptiste Gengoux (Porsche 911 SC) oder Jean-Jacques Martens und Aswin Pyck (Volvo PV544) zu den Mitfavoriten auf den Gesamtsieg nach drei Tagen.

In der Kategorie „Light“ muss man nach Veranstalterangaben mit der Ostbelgierin Iveta Pecinova rechnen, die beste Teilnehmerin der 2019er Ausgabe, an der Seite von Yves Chantraine im Mercedes 190 2.3 16S. Auch André und Malte Lührmann, 13. im letztjährigen Gesamtklassement, müsse man im Porsche 964 auf der Rechnung haben. „Auffallend ist, dass sich mehr Autoliebhaber aus dem Eupener Land angemeldet werden, auch wenn wir noch auf die eine oder andere Einschreibung hoffen“, gesteht Bartholemy, der aus organisatorischen Gründen das Anmeldefenster bei 75 Teilnehmer schließen muss: „Uns bleiben noch vier Monate, sodass wir positiv gestimmt sind und weiter an Details arbeiten, wie einer weiteren Verbesserung der Spezialprüfungen.“

Die Coronakrise ist nicht spurlos an der Ostbelgien Classic vorbeigegangen und hat diese vor allem in zwei Bereichen getroffen. „Man spürte den Zweifel bei den Leuten, um sich endgültig einzuschreiben, und wir haben festgestellt, dass sich die Sponsorpakete schwieriger an den Unternehmer bringen ließen“, so der 51-Jährige. Seine Gedanken gehen aber auch schon über die diesjährige Auflage hinaus. Vor allem ist da noch immer die Suche nach dem optimalen Datum. Das erste Dezember-Wochenende erscheint den Machern als ein wenig zu nah an Weihnachten. Lieber würde man das ehemalige Datum der Tour de Belgique Mitte November aufgreifen.

Zwei Teams von jungen Nachwuchsfahrern (unter 25 Jahre) aus Ostbelgien können in den kommenden Wochen zwei Pakete von je 5.000 Euro gewinnen und damit kostenlos teilnehmen. Das Ausscheidungsverfahren soll im August starten. Weitere Informationen hierzu sollen später folgen.